Indoor-Cycling beim RSV
im Herbst 2024 starten wieder neue Kurse mit qualifizierten Trainern
Enztalradler Aktivitäten
Die Enztalradler bieten bis zum Saisonende noch Freitagsausfahrten an. Des weiteren sind auch spontane Ausfahrrten geplant.
Einzelheiten unter
100 Jahre RSV Besigheim
Am 20.07.2024 feierte der Radsportverein sein 100 jähriges Bestehen.
RSV Besigheim: Rennradler im Härtetest
Am vergangenen Wochenende stand der Rennrad-Gruppe des RSV Besigheim eine schwere Prüfung bevor: 21 Mitglieder stellten sich in den Hoch-Vogesen der Herausforderung des „l´Alsacienne“, eines Radmarathons der Extraklasse.
Schon die Anreise mit dem Auto am Freitag war Anstrengung genug: Bei teilweise mehr als 36° Celsius war die Fahrt zum Startort Cernay bei Mulhouse wahrlich kein Vergnügen. Eine gewittrige Nacht bescherte den Fahrern am nächsten Tag jedoch bestes Radsport-Wetter, das die Gruppe für eine 50-km- Einroll-Runde in die Ausläufer der Hoch-Vogesen nutzte. Dieses Wetter hielt sich auch am Sonntag, so dass während des Rennens optimale äußere Bedingungen vorherrschten.
Der „l´Alsacienne“ fand zum ersten Mal statt und war als Radrennen mit Zeitmessung konzipiert. Es standen drei verschiedene Touren zur Wahl: über 179 km mit 4500 Höhenmetern, über 137 km mit 3800 Höhenmetern, und über 102 km mit immer noch 2700 Höhenmetern. Die meisten der Besigheimer Gruppe entschieden sich für die kurze und die mittlere Strecke, lediglich ein Teilnehmer wollte es ganz genau wissen und packte den 179-km-Stier bei den Hörnern.
Der Einstieg war für alle Starter gleich: von Cernay aus war zuerst der „Grand Ballon“ zu erklimmen, die ersten 1045 Höhenmeter waren damit bereits nach 30 Kilometern geschafft. Kurz danach wartete auch schon die zentrale Verpflegungsstelle auf dem Markstein, die auf allen Runden mehrfach angefahren wurde. Dort trennten sich auch die Strecken: die Teilnehmer der kurzen und der langen Runde wurden die rasante Abfahrt hinunter zum Wildensteiner See geschickt, um danach auf idyllischen Straßen über den „Bramont“ wieder zum Markstein zu gelangen. Für die Fahrer auf der Kurzstrecke ging es danach schon wieder hinunter in die Rhein-Ebene, während die Langstreckler auf die lange Gefällstrecke Richtung Guebwiller abbogen. Die gleiche Strecke übrigens, die vorher schon die Teilnehmer auf der Mittelstrecke in Angriff genommen hatten.
Waren bis hierher die Anstiege mit maximal 9 % Steigung noch moderat, folgte nach einigen kleineren Hügeln der Angriff auf den „Petit Ballon“, einem ca. 12 km langen und bis zu 13 % steilen Ungetüm. Nicht weniger anspruchsvoll, wenngleich auf völlig andere Art, war die Abfahrt vom „Petit Ballon“ hinunter nach Sondernach: eine teilweise nur feldweg-breite, schlecht asphaltierte Piste mit teilweise losem Schotter, auf der den Fahrern auch noch die Teilnehmer einer anderen Radsport-Veranstaltung bergauf entgegenkamen. Gefährliche Situationen blieben nicht aus, Unfälle konnten jedoch von allen Teilnehmern vermieden werden.
Ohne Flachstück und somit ohne Chance auf Erholung ging die Strecke ansatzlos über in den Anstieg zum „Col du Platzerwasel“ und zum „Breitfirst“. Diese 12 km mit fast durchgehend 11 % Steigung brachten nach den vorhergehenden Strapazen auch den Härtesten an seine Grenzen. Erschwerend kam hinzu, dass diese Bergstrecke mit nur wenigen Kurven aufwärts führt – was Rennradler im Allgemeinen gar nicht mögen und für zusätzliche Härten sorgt. Die erneut auf dem Markstein platzierte Erholungspause kam somit zum richtigen Zeitpunkt – die dort gereichte Verpflegung sorgte wieder für die notwendige Konzentration, um die finale Abfahrt vom „Grand Ballon“ hinunter nach Cernay unfallfrei und sicher zu absolvieren.
Trotz der extremen Anstrengung auf allen Strecken zeigten sich alle Teilnehmer begeistert von der Streckenführung und der Landschaft der Hoch-Vogesen. Bis auf einen Defekt an der Schaltung, der den Fahrer zum Glück erst kurz vor der Zieldurchfahrt ereilte, waren in der Gruppe keine weiteren Schäden oder gar Stürze zu beklagen. Die Organisation des Marathons lief perfekt, die sehr freundlichen Helfer unterstützten die Fahrer im Start-Ziel-Bereich und an der Verpflegungsstelle Markstein, wo sie nur konnten. Für das nächste Jahr steht der „l´Alsacienne“ wieder fest im Terminkalender des RSV Besigheim.
Am gleichen Tag startete auf dem Reschenpass der „Drei-Länder-Giro“, der über das Stilfser Joch, den Ofenpass und die Norbertshöhe mit 170 Kilometern und 3300 Höhenmetern führte. Auch hier war ein Teilnehmer des RSV-Besigheim unterwegs: Veit Grupe absolvierte die Runde in der hervorragenden Zeit von 6:40 Stunden.